Grapen – Dreibeintopf mit Geschichte
Man sieht sie auf Mittelalterfesten, im Freilichtmuseum, aber auch immer mal wieder bei Outdooraktivitäten. Mit ihrer charakteristischen kugeligen Form und den drei Standfüßen fallen sie einfach auf: Grapen. Doch was kann man damit eigentlich anfangen? Woher kommen sie? Und wie bekommt man sie sauber? Hier findest du noch mehr über Grapen!
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Was ist ein Grapen?
Ein Grapen ist ein historisches Kochgeschirr. Es handelt sich um einen ansatzweise kugelförmigen Kochkessel, dessen oberer Rand schräg nach außen gezogen ist. Er steht auf drei Beinen und kann daher in das Feuer oder die Glut gestellt werden zum Kochen. Die meisten Grapen haben zwei Henkel.
Mit denen kann der Grapen an einen Bügel gehängt und so an einem Kesselhaken über eine offene Feuerstelle gehängt werden. Andere Namen für Grapen sind ‚Jyde Pott’, ‚Dopf’, ‚Dutch Oven’, ‚Camp Oven’, ‚Dutch Topf‘ oder auch ‚Grape’. Hier kommst du zur Übersicht!
Die Geschichte des Grapen
Grapen sind seit dem 12. Jahrhundert bekannt. Im Mittelalter waren sie weit verbreitet. Zunächst wurden sie vorwiegend aus Ton hergestellt, später auch aus Bronze. Bronzene Exemplare wurden zunächst vom Grapengiesser mit Hilfe der Technik der verlorenen Form gegossen, später mit zweiteiligen, wieder verwendbaren Formen.
Seit dem 18. Jahrhundert fanden zunehmend auch Exemplare aus Gusseisen Verbreitung. Diese Kochkessel waren schon vom Material her wertvoll. Siedler aus Deutschland und den Niederlanden brachten den Dreibeintopf sowohl nach Amerika als auch nach Afrika mit. In Amerika ist ein Grapen mit Deckel als Dutch oven oder auch Dutch Topf bekannt.
In Südafrika heißt der entsprechende Dreibeintopf Potjie. Mit der Entwicklung des Küchenherds wurde die Bedeutung der Dreibeintöpfe kleiner. Sie hielten sich in ländlichen Gegenden noch eine Weile, haben aber mittlerweile eher Exotenstatus.
Wie kann man einen Grapen verwenden?
Die Dreibeintöpfe sind zum Kochen über der Glut geeignet. Sie können ohne Herd direkt über der Feuerstelle verwendet werden und benötigen noch nicht einmal einen Feuerhaken. Dazu wird die Glut zwischen den drei Füßchen zusammengeschoben.
Durch die drei Füße steht der Dreibeintopf, ohne zu kippeln. Besonders geeignet sind Grapen für Suppen und Eintöpfe. Da das Material dick ist und eine hohe Wärmespeicherkraft hat, benötigt es lange, bis es sich erhitzt hat. Dafür hält es auch lange warm. Es gibt die Wärme von unten und von der Seite gleichmäßig an das Gargut ab.
Dementsprechend braucht es verhältnismäßig lange, bis eine Tasse Tee gekocht ist. Ein Rübeneintopf, der ohnehin lange zum Garen braucht, ist im Dreibeintopf gut zu kochen. Auch das Warmhalten von Speisen geht mit dem Grapen problemlos von der Hand.
Verfügt der Grapen über einen Deckel, lässt er sich wie eine Art kleiner Backofen verwenden. Beispielsweise kann Brotteig darin gebacken werden. Nachdem der Teig längere Zeit gebacken hat und genügend aufgegangen ist, wird der Deckel abgenommen und weitergegart. Dabei entsteht eine dicke Kruste an der Oberfläche.
Stilecht wäre zum Beispiel ein Eintopf, für den schichtweise Rübenstücke, Fleischstücke, Bohnen, Möhrenstücke, Lauch und Speck in den gewässerten Dreibeintopf gegeben werden. Gib so viel lauwarmes Wasser hinzu, dass das Gemüse bedeckt ist. Würze mit etwas Salz und Kräutern.
Wärme den Grapen erst am Rand der Feuerstelle an, bevor du ihn auf die Glut stellst. Je nach Größe des Topfes und Stärke der Glut erhältst du nach ein paar Stunden eine schmackhafte und deftige Mahlzeit.
Welche Varianten an Grapen gibt es?
Dreibeintöpfe gab es in diversen Größen, was sich leicht erklären lässt. Um den Grapen nicht zu gefährden, darf er nicht halb leer erhitzt werden.
Man brauchte also für jede Essensmenge den passenden Topf. Das ist besonders bei Steingut- oder Tongrapen der Fall. Der teurere Grapen aus Bronze kam nicht so häufig vor.
Der Dutch Oven ist ein Dreibeintopf mit Deckel. Er ist aus Gusseisen. Seine Form ist nicht bauchig, sondern eher konisch.
Dadurch ist er auch zum Backen, zum Beispiel von Brot, geeignet. Der Deckel hat einen Rand. Dadurch kann man auch auf den Deckel noch Glutstücke legen und den Topf damit auch von oben wärmen.
Die Dreibeintöpfe hatten alle etwa dieselbe Form. Unterschiede waren zum Beispiel eine Tülle, die manche Dreibeintöpfe hatten, oder die Zahl der Henkel. Zu manchen Grapen gehörte ein Deckel. Eine vereinzelt vorkommende Variante des Dreibeintopfes ist die Grapenpfanne. Dieser flache Keramiktopf hat drei Standbeine wie der Grapen. Er ist aber eben flacher und verfügt typischerweise über einen Deckel.
Welche Vorteile hat ein Grapen?
Für den Dreibeintopf brauchst du nur ein offenes Feuer, also weder Herd noch Topfhaken. Daneben ist die Hauptstärke des Dutch Oven seine hohe Wärmespeicherfähigkeit. Gerichte mit einer langen Garzeit wie Kohl- oder Rübeneintöpfe lassen sich darin perfekt zubereiten.
Was sind die Nachteile?
Die Nachteile des Dreibeintopfs liegen vorwiegend ebenfalls im Material. Exemplare aus Steingut oder Ton sind recht zerbrechlich. Durch die hohe Wärmespeicherfähigkeit des dicken Materials braucht es sehr lange, bis der Topf samt Inhalt erst einmal heiß ist. Somit braucht man für das Kochen eines einfachen Gerichtes oft mehrere Stunden, in denen auch eine Glut vorhanden sein muss.
Was für Material ist typisch?
Die ersten Grapen waren vermutlich aus Ton. Noch heute kann man irdene Dreibeintöpfe kaufen. Daneben sind Exemplare aus Steingut erhältlich. Grapen aus Bronze waren eine Zeit lang recht häufig, sind aber heute nicht mehr viel erhältlich.
Gusseiserne Dreibeintöpfe kamen erst zum Ende ihrer Blütezeit hin auf. Heute erhält man den Dutch Oven typischerweise in Gusseisen. Gusseisen ist wie Ton offenporig und verbessert bei richtiger Pflege den Geschmack des Essens.
Womit und wie reinigt man Grapen am besten?
Ganz so bequem wie einen Stahlkochtopf bekommst du einen Grapen nicht sauber. Mit wenigen, modernen Ausnahmen kannst du den Dreibeintopf nicht einfach in die Spülmaschine stecken. Gerade bei offenporigen Gefäßen ist es wichtig, kein Spülmittel zu verwenden. Sonst setzt sich das Spülmittel in den Poren fest und du wirst den Geschmack danach so schnell nicht wieder los.
Einen Dreibeintopf aus Ton reinigst du am besten, indem du ihn mit Wasser füllst, eine Weile einweichst und dann vorsichtig, aber gründlich abschrubbst. Wenn er sauber ist, lass ihn an der Luft trocknen. Steinguttöpfe lassen sich gut mit Essigwasser reinigen. Ist dein Dreibeintopf aus Bronze, kannst du ihn ebenfalls mit Essigwasser reinigen.
Bei hartnäckigen Verschmutzungen ist Zahnpasta ein guter Tipp. Exemplare aus Gusseisen werden mit klarem Wasser gespült und danach sorgfältig abgetrocknet. Ab und zu kann man sie etwas einfetten, zum Beispiel ganz stilecht mit einer Speckschwarte.
Video: Bohneneintopf Rezept
Quelle: Der Kanal MC.ELLISDA ́S OUTDOOR COOKING auf YouTube.
Was muss man beim Kochen mit dem Grapen beachten?
Kochgefäße aus Keramik oder Ton sind empfindlich, gerade auch gegenüber Temperaturschwankungen. Am besten werden sie vor dem Kochen in Wasser eingeweicht und danach erst einmal etwas angewärmt. Sie dürfen keinen Temperaturschocks ausgesetzt werden. Einfach mal kaltes Wasser in den heißen Grapen nachfüllen kann das Gefäß bereits zum Springen bringen.
Auf keinen Fall darf der Löffel am Rand abgeklopft werden – auch das kann den gut gefüllten Grapen in einen Haufen Scherben verwandeln. Denn der Dreibeintopf kann auch mechanische Belastungen sehr schlecht aushalten. Dazu gehört auch schon das Quellen von Hülsenfrüchten.
Entweder du sorgst penibel dafür, dass nicht zu viele Erbsen oder Bohnen in deinem Grapen quellen, oder du gehst auf Nummer Sicher und lässt die Hülsenfrüchte in einem anderen Gefäß quellen. Nach dem Quellen kannst du die Hülsenfrüchte dann mit den anderen Zutaten in den Dreibeintopf geben und ganz normal kochen.
Übersicht: Grapen
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