Tanzschuhe bleiben am Ball
Die Tanzschuhe: Wenn die Beliebtheit von Bällen, Latin Nights oder Milongas wieder volle Fahrt aufnimmt, kehrt Schritt für Schritt auch die Tanzlust zurück. Social Dancing, wie der bereits seit dem 15. Jahrhundert bestehende Gesellschaftstanz im Englischen genannt wird, steigert die Lebensfreude in guten wie in schlechten Zeiten.
Auch wenn sich der Trend von Ballroom-Tänzen wie Quickstep, English Waltz oder „Euro-Tango“ wegbewegt hat, so hat sich doch in den letzten 20 Jahren die Beliebtheit von Tango Argentino, Salsa & Co drastisch gesteigert. Man schätzt wieder, was man für authentisch und original hält. Die durch den Turniertanz wettbewerbsfähig gewordenen Tanzkonstrukte der englischen Ballrooms sind vielen Menschen zu künstlich geworden.
So begab es sich, dass die originalen Latino-Tänze wie Salsa, Bachata & Co in die ehrwürdigen Hallen der Tanzschulen einzogen. Jene Tänze, die in ihren Herkunftsländern oft barfuß auf der Straße oder am Strand getanzt wurden, kamen in Kontakt mit speziellen Tanzschuhen für Profis. Bald erkannten sowohl Frauen als auch Männer, dass Tanzschuhe nicht nur bequem sind, sondern auch fantastisch aussehen. Hier geht es zur Übersicht der Themen.
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Aus Frauen und Männern werden wieder Damen und Herren
Als eine der letzten Bastionen der guten alten Umgangsformen hat die klassische Tanzschule von jeher auf gepflegtes Äußeres und charmante Wortwahl geachtet. Modebewusste Damen erkannten natürlich schnell, dass Tanzschuhe, vor allem die meist hochhackigen Schuhe der Sparte Latein ein schlankes Bein machen. Männer verließen sich zunächst gerne auf Sohlen, die auch auf der Straße getragen werden konnten. Doch bald erkannten auch sie, dass Tanzschuhe sogar für Problemfüße besser geeignet sind, um schwungvolle Runden am Parkett zu drehen.
Tanzschuhe für Herren kamen immer mehr in Mode, auch weil es diese Modelle oft mit erhöhten Absätzen günstig zu kaufen gab. Männer, die sich selbst als zu klein empfanden, holten ihren Partnerinnen gegenüber schnell auf. Heute ist das Spektrum an attraktiven Tanzschuhen enorm gewachsen. Auch Kinder und Jugendliche begeistern sich für coole Hip-Hop und Streetdance-Schuhe, die wesentlich flexibler sind als herkömmliche Sneakers. Hier geht es zur Übersicht des Ratgebers.
Video: Wieso du richtige Tanzschuhe brauchst
Quelle: Der Kanal Diamant Tanzschuhmanufaktur auf YouTube
Auf der Straße gelten andere Regeln
Dieser Ausspruch könnte zwar aus der Bronx stammen und die Anfänge von Hip-Hop, Break- und Streetdance kommentieren, doch gemeint sind hier einfach Tanzschuhe. Auch wenn viele Tanzschuherzeuger mittlerweile dazu übergegangen sind, auch Straßenschuhe zu verkaufen, so gibt es hier doch drastische Unterschiede. Automobil-Freaks würden von der „Bereifung“ sprechen, wir reden schlicht und einfach von der Sohle.
Denn Tanzschuhe sind nicht nur deshalb so bequem, weil sie aus leichtem Obermaterial bestehen. Regen und Schmutz zu trotzen ist schließlich nicht ihre Aufgabe. Sie sollen auf dem glatten Parkett der Tanzsäle gleiten, schwerelose Drehungen ermöglichen und die komplizierte Fußtechnik, vor allem die der Standardtänze, unterstützen.
Aus diesem Grund besteht die Sohle aus Chromleder, das sich ähnlich wie Rauleder anfühlt, aber mehr aushält. Typisch für diese Sohle ist, dass du sie mit einem dafür vorgesehenen Bürstchen aufrauen kannst, um so besseren Halt auf dem Tanzboden zu erreichen. Straßenschuhe müssen mehr aushalten und sind deshalb aus robusteren Materialien gefertigt.
Wodurch unterscheiden sich Schuhe für Standard und Latein?
Der grundsätzliche Unterschied zwischen diesen beiden Disziplinen im Turniertanz, aber auch im Gesellschaftstanz ist die Bein- und Fußtechnik der Tanzenden. Will man in Standardtänzen raumgreifende Schritte als Paarbewegung umsetzen, so gelten im Latein-Tanzen ausdrucksvolle Bewegungen am Platz als Norm. Sie werden von Damen und Herren unterschiedlich ausgeführt. Hier geht es symbolisch um „Werbung“, also um die erotische Anbahnung zwischen den Geschlechtern.
Damen wie Herren sollen ihre Schritte auf den Ballen ansetzen und so ihre Beine maximal strecken können. Das soll möglichst sexy wirken. Daraus ergibt sich, dass ein Latein Tanzschuh den Schwerpunkt der Fußposition weiter nach vorne verlagert. Der Standardschuh jedoch hat ihn knapp hinter dem Mittelfuß, mit Tendenz in Richtung Ferse. Ein raumgreifender Schwung bedingt ein Aufsetzen des Fußes über die Ferse. Die Sohle aus Chromleder ist bei beiden Stilrichtungen gleich.
Das Pflegen von Tanzschuhen ist einfach
Oft ist das Obermaterial von Standardschuhen aus demselben Stoff gefertigt, wie die Robe der Tänzerin (das gilt übrigens auch für Hochzeitskleider und Hochzeitsschuhe). Das sieht wunderschön und harmonisch aus, bedeutet aber auch, dass es sich um eine sehr empfindliche Stofftextur handelt. Jeder Schritt des Partners, der sich versehentlich auf den Fuß der Dame verirrt, wird gnadenlos sichtbar.
Die gute Nachricht: Mit ein wenig sanfter Seifenlauge oder einem Tupfer mildem Geschirrspülmittel lässt sich Schmutz leicht entfernen. Ist das Obermaterial aus Leder, pflegst du es mit herkömmlicher Schuhcreme oder Bienenwachs. Die Sohlen der Tanzschuhe rubbelst du mit dem oben bereits erwähnten Bürstchen auf, bis sie wieder griffig geworden sind.
Eleganz und Design – Tanzschuhe gehen mit der Mode
Vor allem Tango Argentino ist zu einem sehr eleganten Tanz geworden, seit er zunächst die Pariser Salons und schließlich die noble Gesellschaft in aller Welt erobert hat. Dass sein Ursprung auf verzweifelte Tänzer in argentinischen Strafkolonien zurückgeht, denen man ganze Schiffsladungen an Prostituierten herbei karrte, um sie an eventuell aufkommender Homosexualität zu hindern, fand die Society der Jahrhundertwende besonders aufregend.
100 Jahre später hat sich Tango zu einem der elegantesten Tänze gemausert, was sich auch in den Designs der speziell für Tango geschaffenen Tanzschuhe widerspiegelt. Die Fußform des Damenschuhes liegt etwa zwischen Latein (Belastung vorne) und Standard (Belastung hinten). Manchmal findet man hier auch Glattledersohlen, was die Schuhe auch außerhalb der Tanzsäle tragbar macht.
Viva la Salsa
Die Salsa wird natürlich als lateinamerikanischer Tanz verstanden und daher zumeist auch mit Latein-Schuhen getanzt. Das allerdings widerstrebt dem authentischen Charme der Straße, der unbeugsamen Wildheit des Meeres und den afrikanischen Wurzeln dieses Tanzes. Die in die Karibik verschleppten Sklaven aus Afrika brachten ihre Trommeln mit und auch ihre Tänze, die stets barfuß getanzt wurden.
Im Austausch mit Afroamerikanern aus New York und Los Angeles entstand die feurige Kombination aus Jazz, Soul und Afro-Rhythmen, die heute als Salsa Weltruhm genießt. Wer echte Salsa tanzen möchte, tanzt sie mit flachen Schuhen, Ballerinas oder sogar Sneakers. Die sexy High Heels haben hier, wenn man es ganz genau nimmt, nichts verloren, dürfen aber natürlich getragen werden. Tanze einfach, wie du magst.
Pimp your style
Mit Tanzschuhen kannst du ganz schön stylisch aussehen. Hier darf auch ruhig mal ein kleiner Clash zwischen den Styles stattfinden. Die coolsten Salseras tanzen in zerrissenen Jeans und Hip-Hop Sneakers. Ihre Körperbeherrschung und die Weichheit ihrer Bewegungen lässt die sexy Ladys in High Heels oft blass aussehen.
Bist du hingegen auf einen traditionellen österreichischen Ball geladen? Dann solltest du zu deiner möglichst bodenlangen Robe leichtfüßige Tanzschuhe tragen, damit sich auch dein Bewegungsfluss an die Eleganz des Abends anpasst. Ein Tanzschuh kann sich wie eine zweite Haut anfühlen und auch Problemfüße optimal ausgleichen. Somit ist auch eine Tanznacht bis in die Morgenstunden ohne Blasen und schmerzende Füße zu genießen.
Übersicht: Tanzschuhe bleiben am Ball
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