Welches Öl für die Friteuse?
Es gibt so viele Sorten aber welches Öl für die Friteuse (Fritteuse) ist das richtige? Die Frage stellt man sich wohl häufiger im deutschsprachigen Raum. Da es leider nicht die perfekte Ölsorte gibt. Deshalb gebe ich dir einen Leitfaden, woran du ein gutes Öl zum Frittieren erkennst. Was ist ein Rauchpunkt?
Wieso sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren auf einmal schlecht? Was sind High-Oleic-Öle noch gleich? Wie oft solltest du das Öl wiederverwenden? Na, bist du schon verwirrt von den ganzen Fragen? Keine Angst, du bekommst sie wie immer als Kurzfakten und im Detail genau erklärt. Hier gelangst du zur Übersicht!
Gibt es die ideale Ölsorte für die Friteuse?
Wie bereits erwähnt, gibt es leider nicht die eine Ideale Sorte Öl zum Frittieren von Pommes oder Hähnchen. Deshalb gilt mal ganz provokativ gesagt, je ungesünder das Öl, umso besser ist es zum Frittieren geeignet. Nehmen wir als Beispiel das doch recht gesunde Rapsöl. Es hat einen sehr hohen Anteil an mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Erhitzt man es über 100° oder gar 180° besteht die Chance, dass sich krebserregende Stoffe wie Acrolein oder Acrylamid bilden.
Faktenübersicht | Welches Öl für die Friteuse?
Hier erfährst du kurz und knapp alles Wichtige.
- Nur Öle, die kaum mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten, benutzen. ✅
- Ausschließlich Öle mit einem hohen Rauchpunkt verwenden, heißt am besten 180° und mehr. ✅
- Nach jedem Gebrauch das Öl filtern. Mein Tipp: nutze dafür am besten Baumwolltücher. ✅
- Bei mehrfach verwendetem Öl immer die Riech- und Geschmacksprobe machen. ✅
- Wenn das Öl um die 170° erreicht hat, solltest du das Schnitzel, Bratwurst oder Pommes reingeben. ✅
- Öl erwärmt sich gleichmäßig im Gegensatz zu festen Fetten wie Butterschmalz. ✅
- Nur raffiniertes Öl benutzen. ✅
- High-Oleic-Öle sind zu bevorzugen. ✅
- Denkbar ungeeignet sind native/kalt gepresste Öle jeglicher Art, wie etwa Olivenöl. ✅
- Butter und Margarine dürfen auf keinem Fall benutzt werden. ✅
- Der Eigengeschmack des Öls ist zu beachten, wie etwa bei Erdnuss- oder Rapsöl. ✅
Der Rauchpunkt der Öle
Kommen wir jetzt zum Rauchpunkt. Er bestimmt, wie heiß man ein Öl erhitzen kann, bevor es anfängt zu rauchen und damit potenziell krebserregende Stoffe zu produzieren. Dabei gilt, je weniger von den eigentlich gesunden mehrfach ungesättigten Fettsäuren vorhanden sind, desto mehr Temperatur halten sie aus. Das bedeutet beispielsweise, dass du kalt gepresstes Olivenöl nicht zum Frittieren verwenden solltest.
Wir wollen die einfach ungesättigten Öle, denn sie sind auch bei Temperaturen über 180° Grad hitzestabil. Dazu gehören neben dem schon lange bekannten Kokosöl und Palmfett auch seit Neuestem die High-Oleic-Öle. Das sind, um genauer zu werden, speziell gezüchtete Sonnenblumen- oder Distelsorten.
Sie haben einen besonders hohen Anteil an Fettsäuren. Deshalb erhöht sich ihre maximale Temperatur auf 210° Grad. Im Gegensatz dazu ist normales Sonnenblumenöl nicht unbedingt zum Frittieren gedacht. Aber Vorsicht! Und nicht wundern, denn sie dürfen wegen ihrer Behandlung als kalt gepresste Öle bezeichnet werden. Damit sind sie dann doch noch die gesündere Variante zu Kokosöl und Palmfett.
Was nun genau beim Herstellungsprozess passiert, das würde jetzt hier den Rahmen sprengen. Deshalb habe ich es hier auch nur mal ganz kurz und grob erklärt. Somit gibt es keine Verwirrungen, wenn du Flaschen siehst, wo High-Oleic-Öl mit kalt gepresst beworben wird.
Palmfett oder High-Oleic-Öle? – Welches Öl für die Friteuse
Das Palmfett ist zwar kostengünstiger, aber dafür hat es eine sehr schlechte Umweltbilanz. Die gesünderen High-Oleic-Öle sind zwar deutlich preisintensiver. Wenn du das beste von beiden Welten verbinden willst, dann kannst du auch gleich richtiges Frittieröl kaufen. Das ist zu unterschiedlichen Teilen meist aus Distel-, Sonnenblumen- und Kokosöl gemischt. Jedoch solltest du dieses Öl tatsächlich aber auch nur zum Frittieren verwenden. Es ist damit quasi eine Spezialölsorte, die du nicht unbedingt zum Braten nutzen solltest.
Das Öl für die Friteuse – Wiederverwenden oder entsorgen?
Kommen wir jetzt zu dem nicht zu unterschätzenden Punkt, nämlich wohin mit dem Öl? Wiederverwenden oder entsorgen? Denn richtiges Frittieröl ist ja nicht gerade so preisgünstig, als dass man es nur einmal verwenden möchte. Aber das Öl einfach so in der Fritteuse lassen? Nein, das geht nicht. Auch nicht dann, wenn du am nächsten Tag wieder vorhast, dir erneut Schnitzel mit Pommes zu machen.
Und das hat einen einfachen Grund. Mit jedem Hähnchen und jedem einzelnen Stück Pommes verdreckt das Öl immer mehr. Gleichzeitig senkt sich damit der Rauchpunkt und der, das haben wir ja bereits gelernt, sollte ja immer weit oben liegen. Also bleibt dir und mir nichts anderes übrig, als das abgekühlte Öl zu reinigen oder zu filtern.
Baumwolltücher zum Filtern
Wie du bereits oben in der Kurzübersicht gelesen hast, solltest du saubere Baumwolltücher für die Aufbereitung nutzen. Das hat den Grund, dass sie anders sind als die Standardsiebe, die du so im Handel zukaufen kannst. Die Tücher haben sehr feine Poren und somit halten sie auch die kleineren Fremdteile zurück. Denn diese sorgen dafür, dass das Öl seine Farbe verändert und immer dunkler wird. Zudem fängt es auch immer früher an zu rauchen.
Anleitung zur Wiederverwendung des Frittieröl
Die Handhabung ist denkbar einfach. Stell es dir so vor wie Filterkaffee per Hand brühen. Also einen Trichter in das Glas oder das Ursprungsgefäß stellen und danach legst du das Baumwolltuch über den Trichter. Nun lässt du das kalte Öl vorsichtig ganz langsam hereinlaufen. Das ist wichtig, denn sonst läuft es über.
Das Filtern dauert eben seine Zeit. Nach dem Umfüllen wirst du sehen, was das für ein Farbunterschied ist. Beachte bitte auch, dass das Öl danach kühl gelagert und vor Lichteinstrahlung geschützt wird.
Aber selbst die Methode hat ihrer Grenzen. Allerspätestens beim fünften Mal solltest du es wegschütten, wenn es nicht sogar früher notwendig ist. Dabei solltest du bei der Zubereitung und beim Essen deiner frittierten Speisen immer auf deinen Geruchs- und Geschmackssinn achten.
Damit meine ich beispielsweise: Riecht es komisch? Haben die letzten Pommes etwas ranzig geschmeckt? Ein weiterer Hinweis für abgelaufenes Öl ist ebenso seine Farbe. Hat sie sich deutlich verändert, sprich ist sie dunkelbraun oder gar schon schwarz?
Frittieröl-Tester
Falls dir das alles zu ungenau ist, es gibt auch Frittieröltester. Wenn du es ganz exakt wissen willst, kannst du damit die TPM-Werte auslesen. Wenn sie über 24 % sind, dann solltest du das Öl nicht mehr verwenden und entsorgen. Die Preise für diese Geräte* sind nicht gerade günstig, soll heißen, selbst die Gebrauchten fangen bei 100 € erst mal an. Ob sich so eine Anschaffung wirklich lohnt? Meines Erachtens wahrscheinlich nur dann, wenn du ein absoluter Frittier-Fan bist oder eine sehr große Familie hast.
Vor- und Nachteile von Öl gegenüber Fett?
Der Vorteil am Öl ist ja, dass es abgekühlt immer noch flüssig ist. Und das ist uns bei der, ich sag mal Aufbereitung, doch sehr dienlich. Im Gegensatz dazu kannst du das Frittierfett nach dem Erkalten nicht mehr von Schwebeteilchen befreien.
Bei erkaltetem Frittieröl geht es immer noch wunderbar. Zudem ist die Menge viel einfacher zu dosieren. Denn das Öl schüttest du, solange ein, bis der Strich erreicht ist. Dabei ist es egal, ob du einen Frittiertopf oder eine Friteuse benutzt.
Der Nachteil bei der Entsorgung ist, dass es doch etwas aufwendiger als bei Fett ist. Das alte Öl solltest du nicht einfach in die Toilette kippen. Die Abflussrohre würden sich auf Dauer sonst zusetzen und das Wasser fließt deutlich langsamer ab.
Bleibt also nur das Umfüllen in ein Plastikgefäß, das du dann in die Restmülltonne entsorgst. Alternativ kannst du zwar auch Küchenrollen nehmen, von denen du aber je nach der Ölmenge dann auch ziemlich verbrauchst. Was auch wieder nicht gut für die Umwelt ist, da es Unmengen an Müll produziert.
Video: Verschiedene Frittieröle vorgestellt
Quelle: Der Kanal Review Zeitschrift auf YouTube
Übersicht: Welches Öl für die Friteuse
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