Welches Fett für die Friteuse
Nicht jeder will Öl zum Frittieren verwenden. Also stellt sich die Frage, welches Fett nehme ich für die Friteuse (Fritteuse)? Egal ob als Single, Familie oder in einer Großkantine, für deine Friteuse oder den Frittiertopf brauchst du Fett oder Öl. Aber welches sollte man dafür verwenden? Nehme ich eins, das geschmacksneutral ist oder doch lieber mit Eigengeschmack wie Schmalz?
Wie hoch kann ich das Fett erhitzen? Sollte man Frittierfett mehrfach verwenden oder doch lieber gleich entsorgen? Wenn ja, wohin damit und wie? Auf diese und andere Fragen bekommst du hier eine Antwort. Plus Tipps und Tricks, die dir das Frittieren erleichtern. Hier gelangst du zur Übersicht!
Welches Fett für die Friteuse kaufen?
Eine schöne Auswahl an hochwertigen Fetten zum Frittieren findest du in unserem Beitrag „Frittierfett kaufen“. Wir empfehlen dir aber vorab unseren Ratgeber hier auf der Seite zumindest zu überfliegen.
Ein kurzer Hinweis zur Schreibweise. Ja, wir wissen das die Friteuse in Deutschland mit 2 T geschrieben wird, sprich Fritteuse. Wir haben aber auch Besucher aus anderen deutschsprachigen Ländern, wie etwa Österreich oder die Schweiz auf unserer Seite. Also gibt es auch Beiträge mit dieser Schreibweise, wie sie auch vor der reformierten Rechtschreibung von 1996 in Deutschland gültig war.
Welches Fett eignet sich für die Friteuse?
- Rindernierenfett ✅
- Entenfett ✅
- Gänsefett ✅
- Palmkernfett ✅
- Kokosfett ✅
- Butterschmalz ✅
- Rinderschmalz ✅
Frittierfett eine Kurzübersicht
- Es gibt nicht die eine perfekte Fettsorte! ✅
- Fett darf nicht höher erhitzt werden als es der Hersteller angibt. ✅
- In Belgien werden Pommes in Rindernierenfett frittiert. ✅
- Bei Fetten und Ölen gilt, je höher der Anteil an gesättigten Fettsäuren ist, umso höher ist meist auch der Rauchpunkt. ✅
- Tierisches Schmalz, wie etwa Schweine- oder Rinderschmalz ist bis 200° erhitzbar, aber nur dann, wenn es sich um ein hochwertiges Produkt handelt. ✅
- Pflanzenfette wie Palmkernfett oder Kokosfett eignen zum Frittieren. ✅
- Butter und Margarine sind zum Frittieren ungeeignet. ✅
- Wer Buttergeschmack haben möchte, der sollte zu Butterschmalz greifen. ✅
- Das Fett darf nur in die Restmülltonne entsorgt werden! ✅
- Niemals über die Toilette oder den Abfluss entsorgen, denn da können sie verstopfen! ✅
- Fett spritzt weniger als Öl. ✅
- Fettblöcke müssen erst in einem Topf verflüssigt werden ✅
Fett oder Öl für die Friteuse?
Die Frage stellt man sich schon solange, wie es das Frittieren gibt. Und da ist es egal, ob du Friteusen oder Töpfe nutzt. Dabei war die Frage bis vor ein paar Jahren recht leicht zu beantworten. Öle sind gesund, aber denkbar ungeeignet zu frittieren. Das Frittierfett liefert super Ergebnisse, punktet mit einer tollen goldbraunen Kruste und kann zudem mit seinem Geschmack überzeugen. Leider sind sie aber oft ungesund.
Aber mit dem Bekanntwerden von High-Oleic-Öl hat das Fett eine große Konkurrenz bekommen, zumindest was die Hitzebeständigkeit angeht. Aber es gibt mittlerweile auch pflanzliche Fette, die nicht mehr gar so ungesund sind.
Allgemeines zum Frittierfett und Öl
Generell solltest du es nicht mit der Menge übertreiben. Also nicht die ganze Packung Pommes reinschütten. Das hat gleich mehrere Gründe. Sonst würde sich dann das Öl viel zu schnell abkühlen. Außerdem steigt dann die Füllhöhe deutlich. Zum besseren Verständnis ein Vergleich: Wenn du ein Glas mit Cola bis zum Rand füllst und dann noch Eiswürfel dazu geben willst, dann ist klar, dass es überläuft. Also befülle deinen Frittiertopf oder deine Fettfritteuse mit Korb keinesfalls über die Markierung hinaus.
Noch ein Tipp: Hat dein Gerät keinen eingebauten Ölfilter? Dann solltest du das Öl oder Fett nach jeder Benutzung reinigen. Bewahre es danach immer in einem verschließbaren Gefäß im Kühlschrank oder an einem kühlen und dunklen Ort auf. Die Entsorgung von Fett und Öl muss immer in die Restmülltonne erfolgen und niemals in die Toilette oder den Küchenabfluss.
Fette sind wegen ihres hohen Gehaltes an gesättigten Fettsäuren von etwa 60 % und mehr, sehr hitzebeständig und stabil. Das heißt, ihr Rauchpunkt ist höher als bei den allermeisten Ölen, die normalerweise zum Einsatz kommen. Damit meine ich z. B. Sonnenblumen- oder Rapsöl. Wie der Name Rauchpunkt schon erahnen lässt, fängt es an zu qualmen oder es steigt Rauch auf. Hierbei kann sich das in verdacht stehende krebserregende Acrylamid bilden, also passt gut auf!
Ein weiterer Vorteil der Fette ist, dass sie beim Frittieren deutlich weniger spritzen. Und natürlich weiß eigentlich jeder, dass Fett neben Salz und Zucker ein guter Geschmacksträger und Verstärker ist. Fette werten, in der richtigen Menge verwendet, jedes Essen auf. Nicht ohne Grund wird z. B. für Salat ein guter Löffel an Olivenöl oder wer es mag, auch Leinöl untergemengt.
Welches Fett für die Friteuse? Von Tieren oder Pflanzen?
Aber kommen wir zum eigentlichen Thema wieder zurück. Welches Fett ist für die Friteuse wohl am besten geeignet? Denn da gib es eine riesengroße Auswahl an pflanzlichen und tierischen Fetten, die sich alle recht gut zum Frittieren eignen.
Tierische Fette
Dazu gehört Rindernierenfett, was in Österreich auch als Kernfett bekannt ist. Das kommt nicht von einer fettigen Rinderniere, sondern wird aus dem Fettgewebe um die Niere hergestellt. Die allermeisten kennen aber bestimmt den Oberbegriff Rinderschmalz. Aber bitte bloß nicht mit Rindertalg verwechseln. Der ist gänzlich ungeeignet zum Frittieren aufgrund seines extrem hohen Anteils an gesättigten Fettsäuren.
Hochwertiges Rindernierenfett lässt sich auf 200° erhitzen. Damit hast du genug Spielraum für das Garen deiner Pommes oder des Schnitzels in der Friteuse. Somit musst du dich nicht wie bei den meisten Ölsorten pedantisch genau an die maximale Temperatur von oftmals 185° halten. Dazu kommt, dass der Fleischgeschmack auf die Pommes übergeht. Du musst also nicht erst ins Ausland reisen, um den typischen Geschmack belgischer Pommes zu genießen.
Du siehst also, tierisches Fett kann durch seinen Fleischgeschmack deine Pommes noch leckerer machen. Willst du deinem Gemüse oder auch Champignons, die von hause aus ja recht neutral schmecken, eine besondere Note verleihen? Probiere einfach mal ein bisschen herum. Denkbar dafür wären etwa Brokkoli, Aubergine oder Blumenkohl. Willst du jetzt aber lieber Fisch frittieren? Da rate ich dir davon ab, Rindernierenschmalz zu nehmen oder überhaupt tierisches Frittierfett zu benutzen.
Aus meiner Sicht würde sich der Geschmack des Fisches mit dem vom Rind oder Schwein beißen und es würde einfach gesagt eher komisch schmecken. Ob dann der Fisch wirklich noch ein Genuss wäre, das musst du selber entscheiden. Essbar wäre er ja noch, lecker ist aber aus meiner Sicht was anderes. Nimm dafür lieber Butterschmalz. Das schmeckt besser und mit einem Spritzer Zitrone hast du auch noch ein Frischekick.
Video: Wie werden Belgische Pommes gemacht?
Quelle: Der Kanal Pommes Män auf YouTube
Pflanzliche Fette
Fette aus Pflanzen zeichnen sich dadurch aus, dass sie in der Regel einen neutralen Geschmack haben. Und damit kannst du so ziemlich alles Frittieren. Durch ihren hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren sind sie besonders hitzestabil. Pflanzenfette lassen sich teilweise bis zu 220° erwärmen. Die ideale Temperatur zum Frittieren liegt bei 180°. Das ist sehr positiv.
Deshalb eignen sich pflanzliche Fette besonders für Fettgebäck. Sie sind ideal, wenn du Krapfen, Berliner, Spritzkuchen oder Churros und ganz viele andere Fettgebäcksorten herrlich knusprig und goldbraun zaubern willst. Aber auch um dein Fisch, Schnitzel oder die Bratwurst zu veredeln, sind Pflanzenfette optimal. Kurz gesagt, überall, wo du den reinen Geschmack haben willst oder ein Fremdgeschmack stören würde.
Oder möchtest du einen Donut mit Schokoglasur, der nach Schwein schmeckt, essen? Palmkernfett oder Kokosfett sind also am besten für süße Speisen geeignet. Der Markenführer vermischt mehre Sorten. Also z. B. Palmfett und Kokosfett in nicht näher genannten Anteilen und Sonnenblumenöl. Denn wie bereits erwähnt, gibt es die ideale Fettsorte nicht.
Der Vor- und Nachteil von Frittierfett
Die Handhabung ist so eine Sache. Auf der einen Seite ist der Transport denkbar einfach. Wenn das Frittierfett und da ist es egal, ob mit oder ohne Verpackung, dir mal auf den Boden fällt, kein Problem. Außer einer eingedrückten Seite ist da nichts Schlimmes passiert. Ganz im Gegensatz zum Sonnenblumenöl. Wenn es schief geht und sich der Inhalt der Plastikflasche auf dem Fußboden verteilt, das will ich mir nicht wirklich vorstellen. Eine riesige Sauerei auf jeden Fall.
Aber andererseits ist die Wiederverwendung mit dem flüssigen Öl deutlich einfacher. Nach dem Filtern, damit meine ich die Reinigung, füllst du das Öl einfach in das Ursprungsgefäß oder in eine neue Flasche um. Nach dem Filtern vom Fett stehst du vor einer kleinen Herausforderung. Wohin mit dem flüssigen Fett? Wie das mit dem Filtern genau geht und was du zu beachten hast, erkläre ich dir etwas weiter unten im Text.
Frittierfett filtern oder doch lieber entsorgen?
Wie ich bereits erwähnte, sollte man das Fett oder Öl nach jeder Benutzung filtern. Und das kannst du mit verschiedenen Sachen machen, die du vielleicht schon für andere Zwecke nutzt. Am einfachsten ist es mit einer Kaffeefiltertüte oder auch einem Papierfilter für Tee. Die sind feinporig genug für die kleinen Schwebeteilchen. Diese sind für die Verfärbung vom Frittierfett und Öl verantwortlich.
Einfach einen Trichter nehmen, das Filtersieb reinstellen und schon kannst du mit dem Umfüllen beginnen. Beim Öl ist das ja noch ziemlich einfach. Da wartest du einfach so lange, bis es kalt ist und füllst es in die Originalflasche zurück. Beim Fett ist das etwas umständlicher. Das kannst du ja nur im noch flüssigen, also heißen bis lauwarmen Zustand filtern. Damit bleibt also nur ein vorübergehendes Umfüllen in ein hitzebeständiges Glas. Wenn du keinen Trichter hast, dann nutze dein Pudersieb zum Filtern.
Das Sieb mit dem geöffneten Kaffeefilter legst über deine Auflaufform aus hitzebeständigem Glas. Gut wäre eine mit Deckel. Damit hast du einerseits ein Gefäß, dass das noch flüssige heiße Fett auffängt. Und zum zweiten schützt der Deckel die restlichen Lebensmittel im Kühlschrank dann davor, den Geschmack vom Fett aufzunehmen. Oder umgekehrt, damit das Fett dann nicht nach Stinkerkäse oder Fisch schmeckt.
Du kannst natürlich auch ein anderes hitzebeständiges Gefäß nehmen. Wie etwa deine Silikon-Gugelhupf-Form. Wenn das Fett wieder seine feste Form angenommen hat, machst du einfach nur Frischhaltefolie darüber. Das hat sogar den Vorteil, dass du die Form dann nur von innen nach außen stülpen musst und das feste Fett fällt sofort raus.
Übersicht: Welches Fett für die Friteuse
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